Unsere Forderungen
Unsere Forderungen an Unternehmen
Unternehmen müssen mehr tun, um die Machtdynamik in der Bekleidungsindustrie zu verändern. Arbeiter*innen sollten im Jahr 2020 nicht für grundlegende Menschenrechte kämpfen müssen. Es ist an der Zeit, Veränderungen zu fordern.

Unsere Lohnforderungen

Existenzsichernde Löhne zahlen

Wir wollen, dass Unternehmen für ihre Bestellungen mehr zahlen. Fabriken werden nur dann existenzsichernde Löhne zahlen können, wenn sie in der Lage sind, Preise auszuhandeln, die die Arbeitskosten decken.

Richtwerte für existenzsichernde Löhne verwenden

Wenn Unternehmen allen Arbeiter*innen in ihrer gesamten Lieferkette existenzsichernde Löhne zahlen wollen, müssen sie wissen, wie viel die geleistete Arbeit kostet. Es gibt viele Tools, die Unternehmen dabei helfen

Bezahlt die Frauen, die unsere Kleidung herstellen

Unternehmen müssen mehr tun, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Bekleidungslieferkette zu verringern. Frauen werden üblicherweise in Positionen angestellt, die schlechter bezahlt werden als die ihrer männlichen Kollegen. Dies wirkt sich zu Lasten ihrer Gesundheit und Sicherheit aus.

Covid-19 – Vollständig bezahlen!

Als Covid-19 die Welt erschütterte, ließ es die Bekleidungsindustrie in Trümmern zurück. Millionen von Arbeiter*innen bekommen seit Monaten keinen oder unvollständigen Lohn gezahlt. Viele von ihnen warteten bereits vor der Pandemie auf unbezahlte Löhne. Für die große Mehrheit der Arbeiter*innen bedeuten unvollständige Lohnzahlungen, dass sie sich keine Lebensmittel mehr leisten können.

Unsere Transparenzforderungen

Eine transparente Lieferkette

Wir wollen, dass sich alle Unternehmen zu einer vollständig transparenten Lieferkette verpflichten, indem sie den Transparency Pledge unterzeichnen. Dieser legt fest, welche Mindestinformationen Bekleidungsunternehmen über die Fabriken, in denen sie produzieren, öffentlich machen sollten. Der Standard wurde 2017 von einer Koalition aus neun Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen veröffentlicht und in zwei Berichten in den Jahren 2017 und 2019 weiter ausgearbeitet.

Informationen über Frauen, Migrant*innen und Gewerkschaften

Unternehmen sollten nicht nur relevante Informationen über die Arbeitsbedingungen in ihrer Lieferkette sammeln, sondern müssen diese Daten auch in einem Format veröffentlichen, mit dem Aktivist*innen und Gewerkschaften arbeiten können. Wir wollen wissen, wo Frauen und Wanderabeiter*innen in der Lieferkette arbeiten und ob die Menschen, die unsere Kleidung herstellen, in der Lage sind, für sich selbst einzustehen.

Löhne am Ende der Lieferkette

Wir wollen wissen, wieviel die am schlechtesten bezahlten Arbeiter*innen der Lieferkette in einer Arbeitswoche verdienen. Unternehmen legen dies weder offen noch überprüfen sie es überhaupt. Das muss sich ändern.

 
Unsere Forderungen
Unsere Forderungen an politische Entscheidungsträger*innen
Es sind nicht nur die Unternehmen, die dafür verantwortlich sind, dass Arbeiter*innen in der Bekleidungsindustrie fair und gleichberechtigt behandelt werden. Regierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Wettbewerbsbedingungen, die eine Einhaltung der Menschenrechte fördert.

Unsere Lohnforderungen

Wir fordern, dass Mindestlöhne in den Produktionsländern in Übereinstimmung mit verlässlichen internationalen Standards für existenzsichernde Löhne festgelegt werden und dass transparente und robuste Richtwerte für Existenzlöhne (Benchmarks) in Vereinbarungen aufgenommen werden.
Wir fordern die EU auf, dafür zu sorgen, dass die Mindestlöhne für Arbeiter*innen in der EU fair sind, ein menschenwürdiges Leben garantieren und in Übereinstimmung mit verlässlichen internationalen Standards für existenzsichernde Löhne festgelegt werden. Alle Arbeiter*innen sollen außerdem, unabhängig von ihrem Beschäftigungsverhältnis, eine angemessene Sozialabsicherung bekommen. Soziale Ausgrenzungen und Ungleichheiten müssen verringert werden.

Unsere Transparenzforderungen

Wir fordern, dass die EU die Offenlegung der Lieferkette zumindest von Unternehmen aus Hochrisikosektoren fordert, in denen Verstöße weit verbreitet sind. Die Zuliefererlisten sollten maschinenlesbare Daten über alle Produktionseinheiten und Verarbeitungsanlagen sowie Name, Adresse, Muttergesellschaft des Standortgeschäfts, Art der hergestellten Produkte und Anzahl der Beschäftigten je Standort enthalten.
Wir fordern die obligatorische Offenlegung von Daten über das niedrigste Lohnniveau bei allen Zulieferern und in allen Produktionsländern, unter Ausschluss von Vergünstigungen und Boni und unter Angabe von Geschlecht, Wanderarbeiter*innen- und Beschäftigungsstatus in der gesamten Lieferkette.
Wir rufen dazu auf, die Gesetzgebung zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht auf EU-Ebene voranzutreiben, um die Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte in ihren Betrieben und Lieferketten zu verpflichten. Dies beinhaltet, dass Unternehmen transparent über die Ausübung ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht berichten, d.h. über ihre menschenrechtliche Risikoanalyse und die ergriffenen Maßnahmen sowie über die in der Lieferkette gezahlten Löhne.
Wir rufen dazu auf, ein Informationssystem einzurichten, mit dem Unternehmen angemessene und transparente Informationen auf Fabrik- und Produktebene melden und offenlegen können. Der Zugang zu diesem Informationssystem sollte frei, unbegrenzt und nach den etablierten Open Data-Standards erfolgen.
Wir fordern mehr Transparenz auf der Produktebene, um die Bürger*innen bei Kaufentscheidungen zu unterstützen: Alle Kleidungsstücke sollten erweiterte Informationen über den Herstellungsprozess und den Lebenszyklus beinhalten.

Weitere Informationen zu den Forderungen findet ihr auf unserer Webseite .